Saturday, November 27, 2010

Historical Introduction - Geschichtliche Einführung - Werner Dutz




Das Gebet des Königs
Dr. Werner Dutz

Geschichtliche Einführung



Die Jäger, die in der Eiszeit den wandernden Herden folgten, schlossen sich mit der Zähmung des Rindes zu den ersten nomadischen Sozialverbänden zusammen. Die Entwicklung des Ackerbaues und die damit verbunden Gesellschaftsordnung war an einige, durch spezielle klimatische und geographische Gegebenheiten characterisierte, oft weit auseinanderlegende Gebiete gebunden. Dieser Fortschritt erfolgte in den fruchtbaren Flusstälern des Mittleren Ostens, besonders im Niltal und in Mesopotamien, aber auch im Industal und den Stromtälern Chinas, wo eine Bewässerung möglich war. Der für uns bedeutendste Fokus der wissenschaftlichen, ökonomischen und historischen Entwicklung verlagerte sich mit der Zeit vom Mittleren Osten in den Mittelmeerraum und später nach Mittel- und Nordwesteuropa. Schliesslich wurde die Welt zu einer Einheit, in der alle Nationen, wenn auch leicht unterschiedlich, an einer Gesamtzivilisation teilnahmen.

Bis zuletzt wurde jedoch die Geschichte des Volkes von der geographischen Lage seines Siedlungsgebietes bestimmt. Österreich ist ein klassisches Beispiel für deses Gesetz. Seit Mitteleuropa zum Brennpunkt der Entwicklung wurde, nahm Österreich aktiv oder passiv an allen europäischen Entscheidungen teil und war mit allen Kulturströmungen verbunden. Da es unmöglich ist, einen europäischen Krieg von Norden nach Süden oder von Osten nach Westen zu führen, ohne sich dieses Land zu versichern, war Österreich in alle grossen und weittragenden Kämpfe verwickelt. Man kann wohl der Schweiz ausweichen, nicht jedoch Österreich.

Im Zusammenhang mit dem Geschehen im Mittleren Osten und in Zentralasien ist die Lage Persiens in vieler Hinsicht eine ähnliche. So war dieses Land in beide Weltkriege verwickelt, wenn auch nur als Nebenkriegschauplatz. Im ersten kämpften die Briten und Russen gegen die Türken um die Vorherrschaft über den Landweg nach Indien, im zweiten wurde das Land trotz seiner strikten Neutralitätspolitik von den Alliierten überfallen, bombardiert und besetzt, um die Nachschublinien nach Russland offenzuhalten, nachdem die deutsche Armee in die Ostukraine vorgeprellt war.

Persien und Österreich sind aber auch die einzigen der von den Alliierten gemeinsam besetzten Länder, die, aus welchen Gründen immer, ungeteilt den Krieg überstanden, von den Besatzungsmächten geräumt wurden und ihre Freiheit und Unabhängigkeit wiedererlangten. Diese Tatsache allein sollte das Interesse an der Geschichte der Perser wecken, die sich ungebrochen bis zur Gegenwart fortsetzt, und die vor 2500 Jahren in Persepolis ihren glorreichsten Ausdruck fand. Dazu muss man aber erst den Geschichtsabluaf im mesopotamisch-zentralasiatischen Raum in grossen Zügen verstehen.

Der englische Archäologe Woolley schrieb mit Recht: "Die Geschichte beginnt in Sumer." Vielleicht beginnt sie etwas früher im Hochland Irans, als die lernten und anfingen, die schnell fliessenden Bergbäche umzuleiten, um durch die Bewässerung schnelleres Pflanzenwachstum zu erreichen. Die Familiengruppen blieben nahe beieinander und bgannen ihre Felder vor Tieren und feindlichen Menschen durch Mauern zu schützen. Durch die Bevölkerungszunahme wurden sie nach und nach gezwungen, auszuwandern und die talabgelegenen Gegenden zu kultivieren. Je grösser der Fluss, desto mehr Menschen mussten sich zusammenschliessen, um grosse Dämme und grosse Bewässerungssysteme zu bauen.

Dies führte zur Besiedlung der indusebene vom iranischen Hochplateu her und auch als Mündungsgebietes des Tigris und Euphrat, das damals etwa 200 km landeinwärts vom heutigen Delta lag. Die weitverbreiteten Sümpfe, das Wasser, das von niedrigen, äusserst fruchtbaren Schlammbänken überragt wurde, entsprach ganz der Bescrheibung der Trennung von Wasser und Land in der biblischen Schöpfungsgeschichte.

Dieses Siedlungsparadies bot reichlich Nahrung, Fische, Geflügel und Vögel aller Art und Pflanzen, die in dem ununterbrochenen Sonnenschein herrlich gediehen. Die ständigen Fluten machten jedoch das Leben unsicher. Nur Häuser, die auf den wenigen erhöhten Plätzen des Ufers lagen, waren vor der Vernichtung durch Hochwasser sicher. Die Anlage von Ent- und Bewässerungskanälen um diese festen Punkte brachte eine unvorhergesehene Ausweitung der Ernten.

Gleichzeitig traten jedoch andere Probleme auf. Durch die Art der Bewässerung, bei der das Wasser der Kanäle auf die Felder geleitet wurde und dort einsickerte, wurden die Bodensalze ausgelaugt und der Boden unfruchtbar. Dies machte eine dauernde Expansion nötig, die ihrerseits wieder grössere Kanäle erforderte. Diese mussten jedoch immer weiter ins Land vordringen und daher viel höher am Fluss abzweigen, da das Gefälle an und für sich sehr gering war. Die Zahl der benötigten Arbeitskräfte nahm immer mehr zu und führte zum Zusammenschluss grosser Gruppen in Städten, die nach einem zentralen Plan die Irrigationssysteme ausbauten. Die Entwicklung zu grösseren und vor allm befestigten Siedlungen wurde auch dadurch unterstützt, dass die Nomaden der Wüste die sesshafte Bevölkerung nach der Ernte angriffen, um sich des Getreides zu bemächtigen und die Früchte der Bauernarbeit zu rauben, wann immer das möglich war.

Die Stadtstaaten wurden zuerst demokratisch geführt; das überschüssige Getreide wurde im Tempel aufbewahrt. Die dazu nötige Buchhaltung führte schliesslich zur Entwicklung der Schrift und damit im Sumer um etwa 3000 v. Chr. zu Geschichtschronik. Alle Arbeiten und alle nötigen Kriegszüge wurden von den Bürgern beschlossen und gemeinsam ausgeführt.

Die nächste bedeutende Änderung bestand darin, dass das Stadtoberhaupt die Bürger zu einer für sie bequemen, dauernden Arbeitsteilung überreden konnt, bei der eine Gruppe Kanäle grup, eine andere die Felder bestellte und eine dritten den Schutz übernahm. Unversehens befand sich der Stadtherr im Besitz einer professionellen Armee, die es ermöglichte, die umliegenden Gebiete zu erobern und zur Botmässigkeit zu zwingen, ohne hierfür das gesamte ökonomische Leben unterbrechen zu müssen und die Zustimmung der Bevölkerung zu benötigen.

Man konnte nun die flussaufwärts gelegenen Städte beherrschen, was wieder den Bau neuer Kanäle ermöglichte. Mit diesen konnte man wiederum höhergelegene Felder bewässern, nachdem das Land um die Stadt durch Salinität zerstört worden war. Gleichzeitig wurden die Unterlegenen versklavt, zur Kanalarbeit eingeteilt und botmässig gehalten, was die Irriationswirtschaft erst rationell machte.

Der erhöhte Reichtum führte zum Handel. Normalerweise nicht vorhandene Güter, wie z.B. Holz und Stein sowie Metalle, mussten importiert werden. Der Stadtstaat hing bald von der Zufuhr dieser Materialien ab und musste daher die Handelswege, die hauptsächlich flussauf und flussab liefen, kontrollieren. Die Herrschaft über Mesopotamien vom heutigen Mittelmeer bis zum Persischen Golf wurde ein geopolitisches Ideal, das erstmalig von König Sargon in Babylon erreicht wurde.

Die Vorherrschaft über die Flussachse wechselte zwischen den Reichen des Unterlaufs, die durch Sumer und später Chaldäa charakterisiert waren, den Staaten des Mittellaufs, deren Hauptstadt Babylon war, und später den Siedlungen, die sich im assyrischen Machtgebiet am Oberlauf zusammenschlossen. Das Geschichtsgeschehen wurde aber auch von den Einbrüchen der semitischen Nomaden der arabischen Wüste beeinflusst, die jede innere Zwistigkeit der mesopotamischen Staaten oder jede äussere Schwäche zu Eroberungen ausnützen. Eine ähnliche Bedrohung übten die in den Bergen des iranischen Hochlandes lebenden Stämmen aus, die in verschiedenen Wellen aus Zentralasien einwanderten und entweder dem ihnen nachfolgenden Druck erlagen oder Mesopotamien eroberten. Wer immer Mesopotamien eroberte, vernichtete dessen Oberschicht und ersetzte sie durch eigene Fürsten und Könige. Letztlich wurde jedoch alles Fremde völlig assimiliert, da die Irrigationswirtschaft allein das Geschehen bestimmte.

Die immer weitere Abhängigkeit Mesopotamiens von einer konstanten Metall-, Stein- und Holzeinfuhr erweiterte den Handel und erschloss das iranische Hochplateau notwendigerweise auch politisch. Die besten und grössten Metallvorkommen fanden sich in den Bergen Luritans, wo auch das zum Schmelzen notwendige Holz vorhanden war. Die Luristan-Bronzen sind wegen ihrer Schönheit und Ausführung zu Recht berühmt.

Pferde gediehen gleichfalls im Tiefland Mesopotamiens sehr schlecht und degenerierten rasch. Um kräftige Pferde in genügender Anzahl für die Armee zu erhalten, musste man mit den Bergvölkern gute Handelsbeziehungen haben oder die dortigen Zuchtgebiete selbst beherrschen. Diese Entwicklung begann um 1500 v. Chr. und wurde besonders von den Assyrern verstanden und vorangetrieben. Durch die erhöhte Reaktionsfähigkeit und Beweglichkeit ihrer Armee, die mit Streitwagen und Kavellerie ausgerüstet war, erreichten und hielten sie die regionale Vorherrschaft bis 600 v. Chr.

Ihre Schwierigkeiten begannen mit der Einwanderung einiger kleiner nomadischer Gruppen, die langsma durch Zuwanderung verstärkt wurden, bis sie schliesslich so zahlreich waren, dass sie nicht mehr beherrscht weren konnten. Die für uns entscheidende Wanderung fand von 1000 bis etwa 800 v. Chr. statt. Die Meder zogen mit ihren Herden in das Zagrosgebirge, das Bergland hinter Assyrien und um Urartu, den Staat der Vorfahren der Armenier am Vansee und Urmiasee, ein. Zur gleichen Zeit zogen die Perser etwas weiter nach Osten, in die Berge von Fars, die damals noch von Elam beherrscht wurden. Sie stellten Hilfstruppen für die Armeen der Assyrer, Babylonier und Elamer und lernten das moderne Kriegshandwerk.

Gleichzeitig begannen sie den Handel der Assyrer empfindlich zu stören. Die zentrale Lage des iranischen Hochplateaus machte sich zum ersten Mal in der Geschichte bemerkbar. Wer immer von Kleinasien nach Transoxianien und China, wer von Ägypten und Mesopotamien nach Indien will, muss den Landweg über Iran nehmen. Wer Metall und Pferde aus dem Hochland preisgünstig beziehen will, muss das Land beherrschen.

Die assyrische Grossmacht stand vor zwei Problemen: dem Problem der Kontrolle des Flusstals vom Mittelmeer bis zur Mündung am Gold und dem der Kontroller der Nachschubwege. Die Assyrer widmeten sich natürlich zuerst der wichtigeren Aufgabe, der Beherrschung Mesopotamiens: Die vereinigten Babylonier und Elamer wurden in langen Feldzügen besiegt, die in der Vernichtungsschlacht am Ulaifluss 621 v. Chr. gipfelten. Nach dieser Schlacht verschwindet Elam als eigenständiges Land von der Landkarte. Babylon wurde eingenommen, und die Reste der babylonischen Armee mussten sich in das undurchdringliche Inselland der Flussmündung zurückziehen, ohne den Geschichtsablauf weiter beeinflussen zu können. Nachdem auch die Ägypter von den Assyrern entscheidend besiegt worden ward, herrschten diese ungehindert über Mesopotamien.

Der Partisanentaktik der Nomaden waren sie jedoch nicht gewachsen. Eine grosse Expedition der Assyrer in die Bergländer führte zur Zerstörung der Stadtkulturen Urartus. Sie war aber ein Fehlschlag gegen die Nomaden, die sich beim Herannahen der Armee in die Berge zurückzogen und nicht gefasst werden konnten. Die Zerstörung Elams und Urartus war ein Pyrrussieg, der schliesslich zum Niedergang und zum Fall der Assyrer führte und damit zu dem Geschehen, das im eigentlichen Mittelpunkt unserer Diskussion steht.

Die Perser, vom elamischen Druck und der elamischen Kontrolle befreit, und die Meder, die nicht mehr von den urartäischen Stadtstaaten unter Kontrolle gehalten wurden, konnten sich zu nationalen Verbänden mit grösserer Durchschlagskraft zusammenschliessen. Sie erwählten aus ihrer Mitte einen Stammesfürsten, der die verschiedenen Untergruppen miteinander verband und eine einheitliche Armee formte, die zuerst nur bei Plünderungsexpeditionen in Aktion trat, dann aber an Macht zunahm und grössere entscheidende Vorstösse durchführte.

Nomadenstämme hängen sehr von der Tüchtigkeit ihres Führers ab. Ihm obliegt die Führung der Wanderung zu den Wasserstellen im Sommer und der Kampf um Wasser und Weiden. Zwistigkeiten innerhalb des Stammes kann nur er durch sein Prestige unblutig lösen. Er stammt von der königlichen Familie ab, ist aber nicht notwendigerweise deren ältester Sohn. Er ist einfach das erwählte, von allen anerkannte, tüchtigste Familienmitglied, das in seiner eigenen Familie Ordnung halten kann und auch die anderen beherrscht. Dies erklärt die unszstematische Nachfolge in den verschiedenen medischen und persischen Dynastien, die oft sprunghaft von einem Familienzweig zum anderen wechselt.

Es waren die Meder unter ihrem König Cyaxares (625 – 585 v. Chr.), die zusammen mit den erstarkten Chaldäern von Babylon und Sumer den Vorstoss gegen Niniveh wagten und die Hauptstadt der Assyrer im Jahre 612 v. Chr. eroberten, verwüsteten und zerstörten. Sie brachten unermesslichen Reichtum in die Berge, grosses Prestige für ihren König und einen Sieg, der ihr Staatsgefüge festigte.

Während die Neo-Babylonier ihr Reich vom Mittelmeer bis zum Golf ausdehnten, kam es im Hochland zu den entscheidenden Veränderungen, die einen völligen Umsturz der Weltgeschischte hervorbrachten.

Gleichzeitig mit der Konsolidierung der medischen Macht unter ihren Königen im Westen ging ein ähnlicher Vorgang bei den ihnen nahe verwandten Persern vor sich. Dort war die Familie des Achämenes die auserwählte, herrschende, aus der die Könige kamen. Sie teilten das Land unter sich, Parsua in den Bergen um Persepolis und Parsagad, Anzan im Tiefland um Bebehan und Susa. Die erste sichere Jahreszahl in diesem Zusammenhang ist 639 v. Chr. Wir erfahren sie aus assyrischen Quellen, nach denen Cyrus I., der Sohn des Achämenes, einen seiner Söhne an einen assyrischen General als Geisel ausliefert. Sein Nachfolger, Kambyses I., heiratet die Tochter des medischen Königs Astyages, des Nachfolgers von Cyaxares. Der Sohn aus diser Ehe, Cyrus II. der Gross, wird der Begründer des persischen Grossreiches.* (Please open and unfold the cover and refer to the map of the Persian Empire!).

Astyages, der medische Grosskönig, hatte das assyrische und babylonische Hofzeremoniell eingeführt. Herodot berichtet, dass er nach der Errichtung der Hauptstadt durch seinen Vater keinem der medischen Häuptlinge eine Vorrangstellung gewährte, damit er durch seine Unnahbarkeit Würde ausstrahle und die nötige Distanz herstelle, die ein Herrschen erst ermöglicht. Dies sowie seine Forderung, dass die anderen Stammesfürsten, die ihm vor seiner Wahl ebenbürtig gegenüberstanden, sich plötzlich vor ihm in den Staub werfen sollten, muss grosse Unruhe und grossen Unbehagen hervorgerufen haben. Cyrus nützte diese Tatsache geschickt aus. Er war, da nahe verwandt, mit der Stimmung am medischen Hof sicher bestens vertraut und kündigte seinem Schwiegervater die Tributleistungen.

Diese Herausforderung musste mit Waffengewalt beantwortet werden, und die medische Armee wurde ausgeschickt, um bei den Verwandten Ordnung zu schaffen. Cyrus bewährte sich jedoch als guter Feldherr, und als es zur Schlacht in der Nähe seiner Hauptstadt Parsagad kam, lief ein Grossteil der Meder zu ihm über. Der Astyages treugebliebene Rest wurde vernichtend geschlagen. Cyrus nahm seinen Schwiegervater gefangen, behielt ihn zeitlebens als geehrten Ratgeber an seinem Hof und schiedete den Persisch-Medischen Bund, der die Eroberung der „Welt“ ermöglichte und die politische Grundlage des achämenidischen Reiches war.

Der erste Schlag fiel bald. Croesus von Lydien nützte den Bürgerkrieg in Medien, um einige Provinzen in Kleinasien an sich zu reissen. Cyrus marschierte mit seiner Armee aus, und es kam bei der zilizischen Pforte zu einer Schlacht, die drei Tage lang unentschieden wogte und schliesslich wegen des herannahenden Winters abgebrochen wurde. Croesus kehrte nach Sardis zurück und entliess seine Hilfstruppen. Cyrus' Rückzug war nur scheinbar. Er führte seien Armee in Gewaltmärschen bis ans ägäische Meer, so dass er völlig unangekündigt vor den Stadtmauern von Sardis erschien. Die Lyder sammelten ihre berühmt Kavalerie, um diesen Feind vor den Toren der Stadt vor den Augen ihrer Frauen und Kinder abzuwheren. Cyrus besiegte sie mit Schläue. Er schickte seine Kameltruppen in die erste Linie, da er wusste, dass die Pferde der Gegner scheuen würden. Die Berechnung traf zu, die lydischen Reiter mussten absitzen und wurden vernichtend geschlagen.

Noch blieb Croesus die auf einem Felsen gebaute uneinnehmbare Stadtfestung. Cyrus wollte denjenigen mit einem Preis belohnen, der einen Weg zur Einnahme fand. 14 Tage später war ihm das Glück hold, als einer seiner Soldaten beobachtete, wie ein Lyder an einem besonders steilen Stück seinen Helm holte, der hinuntergefallen war. Die Perser erklommen den Felsen an dieser Stelle, stürmten die hier kaum bewachte Mauer und nahmen Sardis ein.

Cyrus überwinterte mit seine Truppen in Sardis, um nicht über die verschneiten Hochebenen Anatoliens zurückkehren zu müssen und um die neugewonnenen Bestizungen zu organisieren und zu sichern. Er hatte hier seine ersten direkten Kontakte mit den jonischen und äolischen Griechen. Alle griechischen Städte sandten Boten zu ihm und boten unter denselben Bedingungen wie bei Croesus ihren Tribut an. Vor dem Feldzug hatte Cyrus ihnen durch Boten grosse Versprechungen machen lassen für den Fall, dass sie von den Lydern abfielen. Die die Griechen jedoch nicht darauf eingegangen waren, sagte er ihnen nun laud Herodot folgendes: "Da war ein Flötenspieler, der am Meersstrand spazierenging. Als er einige Fische sah, blies er für sie und lockte sie in der Hoffnung, dass sie an Land kämen. Als er schliesslich herausfand, dass seine Hoffnungen umsonst waren, holte er ein Netz und zog sie an Land. Die Fische fingen nun an zu springen und zu tanzen, er aber sagte zu ihnen: Hört auf zu tanzen, da ihr es nicht tun wolltet, als ich euch darum ersuchte und each eins aufspielte." Daraufhin befestigten die Jonier ihre Städte und sandten Boten zum panjonischen Konzil, das von allen besucht wurde ausser den Leuten von Milet, die einen Separatvertrag mit Cyrus abgeschlossen hatten.

Cyrus hatte also die Griechen von allem Anfang an gespalten. Da er keine Flotte hatte und die Inselgriechen ihn noch nicht fürchten mussten, war dies nicht schwierig. Das panjonische Konzil bat Sparta um Hilfe. Die Spartaner sandten eine kleine Gruppe auf Erkundigung aus, um herauszufinden, wer die neuen Eindringlinge in Jonien waren. Zu Cyrus wurde ein Bote geschickt, der ihm mitteilte, dass Sparta die Unterwerfung der griechischen Städte nicht zulassen werde. Wir folgen wieder Herodot, der diese Szene beschreibt (I, 153): "Er fragte einige der herumstehenden Griechen: Wer sind diese Spartaner und wieviele davon gibt es eigentlich, dass sie eine so unverfrorene Botschaft senden? Nachdem er ihre Antwort gehört hatte, antwortete er dem spartanischen Boten: Ich habe mich noch nie vor Völkern gefürchtet, die in der Mitte ihrer Stadt einen Markt haben, auf dem sie sich gegenseitig betrügen und Meineide schwören. Sollte ich leben, dann werden die Spartaner genug über ihre eigenen Sorgen zu reden haben, ohne ihre Nase in jonische Dinge zu stecken."

Diese Äusserung des Cyrus, gleichgültig ob er sie wirklich machte oder nicht, stellt die aristokratisch bäuerliche Kultur der Perser dem maritimen Handelsgeist der demokratischen Städte der Griechen gegenüber und definiert deutlich die unüberbrückbare Kluft zwischen beiden Kulturen. Die Griechen hatten gerade eine ähnliche aristokratisch-bäuerliche Periode hinter sich, und es gab in ihrer Aristokratie genügend Anhänger prinzipiell ähnlicher antidemokratischer Ideen. Sie brauchten nicht viel Überredung und finanzielle Unterstützung, um die Partei der Perser zu ergreifen. Als sich der riesige persische Markt eröffnete, spielten auch Handelsinteressen für die Parteinahme eine wesentliche Rolle. Die Perser fanden es daher viel einfacher und billiger, die jonischen Städte nach den ersten Eroberungen mit Gold und Bestechungen zu regieren und gegeneinander auszuspielen, als einen kostspieligen Krieg zu führen.

Cyrus kehrte als Sieger nach Medien zurück und liess einen Satrapen in Lydien, der den nun beginnenden Aufstand im Keim erstickte. Er wendte sein Augenmerk dem Osten zu, um die Machtbasis für den Anstrum auf Babylonien zu verbreiten. In sechs Jahren erweiterte er das Reich bis nach Baktrien und in das Land der Skythen. Dann widmete er sich mit seinem grossen Heer der Hauptaufgabe, die Grossmacht Babylon anzugreifen. In einem kurzen, dreimonatigen Feldzug vollbrachte er das schier Unmögliche: Die Festung Babylon fiel, er wurde zum König ausgerufen und "ergriff die Hand Marduks," eine strategische Notwendigkeit, deren Bedeutung wir im nachfolgenden Kapitel der Religionspolitik besprechen werden. Der 26. Oktober 539 v. Chr. ist das Datum, an dem mit dem persischen Imperium eine neue Periode der Weltgeschichte beginnt.

In den verbleibenden 9 Jahren seines Lebens organisierte er das Reich und sicherte dessen östliche Grenzen. Er fiel im Kampf um die Ostgrenze in Transoxianien. Sein Nachfolger Kambyses erweiterte das Reich durch die Eroberung Ägyptens. Die Wirren und Kämpfe um die Nachfolge Kambyses' beschreiben wir im Kapitel über Darius den Grossen.

Der Feldzug des Darius und Xerxes gegen Griechenland, der im allgemeinen aus der griechischen Sicht gelehrt wird, erhält völlig andere Dimensionen, wenn man bedenkt, dass er 2500 km von Persepolis entfernt an der Peripherie des Reiches stattfand. Dazu kommt die für einen derartigen Feldzug geringfügige Ursache: Darius und Xerxes waren durch die Einmischung der Spartaner und Athener in die Angelegenheiten der Griechen in ihrer Satrapie Jonien irritiert und wollten den Ursprungsherd dieser Störung heimsuchen.

Die Niederlagen in Skythien, wo Darius nach der Überquerung der Donau vom Feind im weiten raum der Ukraine an der Nase herumgeführt wurde und sich zurückziehen musste, und die Niederlage in Griechenland wurden sicherlich auf die richtigen Ursachen zurückgeführt. Die Entfernungen von der Nachschubbasis und dem Zentrum des Reiches waren für koordinierte Operationen zu gross. Ausserdem fehlte den Persern jegliches Verständnis für die Flottenführung der von ihnen abhängigen Phönizier.

Es ist sogar anzunehmen, dass die Peser das griechische Abenteur mit einem Achselzucken abtaten und sich dem Resultat einer blossen "Strafexpedition" zufrieden gaben, die von ihrer Sicht den strategischen Zweck völlig erfüllt hatte. Die Griechen mischt„n sich in Kleinasien nicht mehr mit Erfolg ein, und der jonische Besitz der Perser blieb im grossen und ganzen ungestört erhalten, bis eine neue Macht, Alexander von Mazedonien, den Angriff eröffnete. Auch er wurde nach dem Sieg am Granicus nicht erst genommen und erschien selbst nach Issus nicht gefährlich. Den Entscheidungssieg errang er bei Gaugamela, als der König der Perser in Verkennung der Lage seinen Streitwagen wedete und die Flucht ergriff, obwohl noch bei weitem nicht alles verloren war. Damit verspielte er sein Reich und eine grosse Zivilisation.

The Prayer of Kings
Dr. Werner Dutz
(translated by Peter (Dutz) Manda - November 2010)

Historical Introduction

With the domestication of the cow, the hunters who had pursued the wandering herds during the Ice Age formed the first nomadic social associations. The development of agriculture and the social structure that was tied to it was dependent on several regions that were widely dispersed and characterized by special conditions of climate and geography. This step forward took place in the fertile river valleys of the Middle East – and particularly in the Nile Valley and in Mesopotamia. And it also took place in the Indus Valley and the river valleys of China where irrigation was possible. The focus of the scientific, economic, and historical development that is most important to us wandered over time from the Middle East to the Mediterranean region and then later to Central and Northwestern Europe. In the end, the world transformed into a unit through which all nations, even though in slightly different ways here and there, participated in one single over-arching civilization.

Until recently, however, human history has been dependent on the geographic location of settlements. Austria is a classical example of this law. Once Central Europe became the focal point of development, Austria began participating actively and passively in all European decisions and became connected with all cultural flows. Because it became impossible to lead a European war from North to South or from East to West without securing its lands, Austria became involved in all large and significant campaigns. You can well avoid Switzerland, but not Austria.

In many ways, Persia is in a similar situation when we consider Middle Eastern and Central Asian events. Thus, the nation was involved in both world wars, even if only indirectly. During the First World War, the British and Russians fought the Turks for hegemony over the land route to India. In the Second World War, and despite its policy of neutrality, the Allies invaded, bombed, and occupied Iran in order to secure their supply lines to Russia after the Eastern Ukraine had fallen into German military hands.

Persia and Austria actually are the only two countries which the Allies jointly occupied but which, for whatever reason, survived the war without being split up, witnessed the occupying forces leave their soil, and were able to regain their freedom and independence. This fact alone should cause us to be interested in Persia’s history; a history that has continued uninterrupted into contemporary times and that found its most glorious expression in Persepolis 2500 years ago. But to do this, we first have to generally understand the course of history in the Mesopotamian and Central Asian region.

Woolley, the British archaeologist, wrote justifiably: “History begins with Sumer.” Maybe it begins a little earlier in the Iranian highlands once they learned and began to divert the rapidly flowing mountain streams to allow irrigation to make plants grow faster. Family groups continued to remain close to each other and began building walls to protect their fields from animals and hostile peoples. Over time, increases in population forced them to emigrate and cultivate regions in the lower valleys. The larger the river, the greater the number of people that had to form coalitions to build large dams and large irrigation systems.

This led the peoples of the Iranian highlands to inhabit the plains of the Indus and the delta region of the Tigris and Euphrates which at that time lay about 200km inland from today’s delta. The wide-spread swamps and the water that was lifted over the low, extremely fertile, mud banks fully reflects the description of the separation of water and land in the Biblical tale of Genesis.


This settlement paradise offered a bounty of nutrition, fish, poultry, and all types of birds and plants which were able to grow splendidly in uninterrupted sunlight. Yet, the never-ending floods made life precarious. Only those buildings that stood on the few elevated areas along the river’s edge were secure from flooding and destruction. The layout of the drainage and irrigation canals around these fixed places allowed for an unexpected expansion of the harvest.

At the same time, however, other problems sprung up. Due to the type of irrigation that allowed the water to be led from the canals to the fields and to seep into the ground there, the sedimentary salts were washed out and the ground became infertile. The result was that continuous expansion became necessary, which in turn required building ever-larger canals. These in turn had to penetrate the land even further and had to deviate even more from the river given that the incline of the river was rather small. The required number of workers continued to increase and led to the association of larger groups in cities which then expanded the irrigation systems according to centralized planning. The development into larger, and particularly into reinforced, settlements was justified because the desert nomads would, to the extent they could, always attack the settled populations once the harvest was over in order to seize the grain and steal the fruits of agricultural labor.

Initially, the city states were democratically administered; surplus grains were stored in the temple. The required accounting led in the end to the development of writing and thus, in Sumer around 3000 b.C., to the documentation of history. All public works and all required military campaigns were consented to by the citizens and collectively executed.

The next important change came when the administrative leader was able to convince the citizens to permanently divide their labor in a way that was convenient to them; with the result that one group dug canals, another tilled the fields, and a third provided protection. Unintentionally, the leader found himself holding a professional army that made it possible to conquer neighboring territories and force them into submission without having to completely interrupt economic life and without having to obtain the consent of the people.

This made it possible to rule the cities that were upriver, which in turn allowed for the construction of new canals. This in turn allowed for the irrigation of fields at higher elevations, once the land around the city had been destroyed through salinity. At the same time, the conquered peoples were enslaved, relegated to canal work and held in submission. For the first time the irrigation-based economy had become a rational endeavor.

Increased wealth led to trade. Goods that were normally unavailable, such as wood and stone as well as metals, had to be imported. Soon the city-state was dependent on the importation of materials and was therefore compelled to control the trade routes which were located primarily up and down river. Ruling Mesopotamia from the Mediterranean to the Persian Gulf became a geo-political ideal; and the first one to fulfill that ideal was King Sargon of Babylonia.

Supremacy over the river axis changed between the empires of the lower river – which were characterized by Sumer and, later, Chaldaea – the states of the middle river – with the capital of Babylon, and later the settlements of the upper river – which consolidated their forces in the Assyrian territories. Historical events were also influenced by incursions from the Semitic nomads of the Arabian desert who conquered by taking advantage of any external weakness or any internal discord among the Mesopotamian cities. Similar threats came from the tribes living in the mountains of the Iranian highlands who immigrated from Central Asia in various waves and who either succumbed to the pressure that succeeded them or conquered Mesopotamia. Whoever conquered Mesopotamia destroyed its elites and replaced them with his own chieftains and Kings. In the end, anything that was foreign was completely assimilated because only the irrigation economy determined all other choices.

Mesopotamia’s ever-continuing dependence on constant imports of metal, stone, and wood led to the expansion of trade and also necessarily incorporated the Iranian highlands politically. The best and largest sources of metal were located in the mountains of Luristan where the wood needed to smelt the metal was abundantly available. Justifiably so, Luristan bronzes are still famous for their beauty and quality of design.

At the same time, horses thrived very poorly and degenerated quickly in the Mesopotamian lowlands. In order to maintain a sufficient number of strong horses for an army, you had to have good trade relations with the mountain people or you had to control the breeding grounds. The Assyrians understood this development which began around 1500 b.C. particularly well and propelled it forward. Their army was equipped with chariots and cavalry and with increased mobility and ability to react they were able to achieve and maintain regional hegemony through 600 b.C.

Their difficulties began with the immigration of several small nomadic groups that were steadily strengthened through added immigration. In the end they became so numerous that they could no longer be governed. For us, the determinative migration took place between 1000 to 800 b.C. The Medes moved with their herds into the Zagros mountains, the mountain chain behind Assyria and surrounding Urartu – the ancestral Armenian state between the lakes of Van and Urumia. At the same time, the Persians migrated somewhat further to the East and into the mountains of Fars, which at that time was still ruled by the Elamites. They supplied the Assyrians, Babylonians, and Elamites with auxiliary troops and thus acquired the craft of modern warfare.

At the same time, they began to disrupt Assyrian trade appreciably. For the first time in history, people began to notice the central location of the Iranian highland. Whoever wanted to travel from Asia Minor to Transoxiana and China or from Egypt and Mesopotamia to India, had to cross the land route across the Iranian plateau. Whoever wanted to extract reasonable prices for metals and horses from the highlands, had to control the country.

The Assyrian superpower faced two problems: The problem of controlling the river valley from the Mediterranean to the Gulf delta and the problem of controlling the supply routes. The Assyrians naturally dedicated themselves to the more important task – ruling Mesopotamia: The unified Babylonians and Elamites were subjugated in drawn-out campaigns which culminated in the final battle on the Ulai River in 621 b.C. With this battle, Elam as an independent state disappeared from the map. Babylonia was incorporated and the remainder of the Babylonian army was forced to withdraw through the delta's impenetrable island landscape. It no longer had the ability to influence world history. Once the Egyptians were also decisively conquered, the Assyrians were able to freely rule Mesopotamia.

However, they were not a match for the partisan tactics of the nomads. A large Assyrian expedition into the highlands led to the destruction of the Urartran city states. But it failed against the nomads who, as the army neared, retreated into the mountains and could not be captured. The destruction of Elam and Urartu was a pyrrhic victory that ultimately led to the decline and fall of the Assyrians and thus to the events that are actually the focus of our discussion.

The Persians, who were now freed from Elamite pressure and Elamite control, and the Medes, who were no longer controlled by the Urartran city states, were able to enter into more effective national associations. From among them they elected a tribal chieftain who brought the various sub-groups together to form a unified army that first engaged in plundering expeditions but soon increased its power and engaged in decisive military ventures.

Nomadic tribes depend to a great deal on their leader’s ability. He is in charge of managing the Summer migration for water and the battle over water and grazing grounds. Only he is able to use his prestige to settle disputes within the tribe without having to shed blood. He is from royal lineage but not necessarily the eldest son. He is simply the appointed and, as recognized by everyone, the most capable member of the family who is able to maintain order within his own family and also rules over the others. This explains the unsystematic succession of the different dynasties of Persians and Medes which often change by springing from one family branch to the other.


It was the Medes led by their King Cyaxares (625 – 585 b.C.) who, with the strengthened Chaldeans of Babylon, dared the military venture against Nineveh and thus conquered, devastated, and destroyed the Assyrian capital in 612 b.C. They brought immeasurable wealth back to the mountains, great prestige for their King, and a victory that secured the fabric of their administration.

While the Neo-Babylonians expanded their empire from the Mediterranean to the Gulf, the highlands encountered decisive changes that became the source of a full and complete change in the course of world history.

At the same time as the Medes were consolidating their power under their Kings in the West, their close relatives, the Persians, were undergoing the same process. There, Achaemenes’s family was the chosen, ruling family from which the Kings were selected. They divided the land among each other, Parsua in the mountains surrounding Persepolis and Parsagadae, Anzan in the lowlands around Bebehan and Susa. The first definite date we have in this context is 639 b.C. Assyrian sources tell us here that Cyrus I., Achaemenes’s son, delivered one of his son’s as a hostage to an Assyrian general. Cambyses I, his successor, married the daughter of the Median King Astyages who was Cyaxares’s successor. The son from this marriage, Cyrus II, the Great, became the founder of the Persian Empire.* (Please open and unfold the jacket and refer to the map of the Persian Empire!).

Astyages, the Median King, already had introduced Assyrian and Babylonian court ritual. Herodotus reports that after building his capital city he used his father to deny any of the Median chieftains a preeminent position so that he could radiate dignity through his inaccessibility and create the necessary distance that makes ruling possible.  This and his demand that the chieftains, who had been his equal before his election, suddenly prostrate before him must have been the source of great unrest and great uneasiness. Cyrus skillfully took advantage of this circumstance. Because he was closely related, he was intimately familiar with the goings-on at the Median court. He thus terminated the tribute payments to his father-in-law.

This challenge had to be responded to with arms and the Median army was sent out to reestablish order among the relatives. Cyrus had proved himself as a good field general and when it came to the battle near his capital of Parsargadae, a majority of the Medes ran over to his side. The group that remained loyal to Astyages was crushingly defeated. Cyrus took his father-in-law captive and kept him for the rest of his life as an honored advisor at his court, thus melding the union of the Persians and the Medes and making it possible to conquer "the world" and to establish the political foundation of the Achaemenid Empire.

It was not long after that the first blow fell. Croesus of Lydia took advantage of the civil war in Media to grab hold of a few provinces in Asia Minor. Cyrus took his army to field and engaged in a battle at the Cylician gates that continued in equilibrium for three days yet had to be discontinued because of the on-coming winter. Croesus returned to Sardis and released his auxiliary troops. Cyrus’s retreat however was merely feigned. He led his army in forced marches to the Aegean Sea and appeared completely unannounced at the city walls of Sardis. The Lydians gathered their famous cavalry in order to resist the enemy before the gates of their city and their wives and children. Cyrus conquered them with deception. He sent his camel troops into the front line because he knew that the enemy’s horses would chafe. His bet paid off as the Lydian horsemen had to dismount. Once they did, they were decisively defeated.

Yet, Croesus was still left with an impregnable city fortress built on a rock formation. Cyrus offered a prize to whoever was able to figure out a way to take the city. 14 days later his luck turned when a soldier observed how one of the Lydians went out on a particularly steep part to pick up a helmet that had fallen. The Persians climbed the rock outcropping, stormed the sporadically defended wall at this location, and captured Sardis.

Cyrus spent the winter with his troops in Sardis in order to avoid the snowed-in Anatolian plateau and in order to organize and secure the newly-won possessions. Here he had his first direct contacts with the Ionian and Aeolian Greeks. All Greek cities sent representatives to him and offered him tributes under the same conditions as they had had with Croesus. Prior to the excursion Cyrus had sent messengers to them and made them many promises in the event they would break off from the Lydians. Because the Greeks however didn’t entertain the invitation, Herodotus tells us that he told them:  “There was once a flute-player who saw fishes in the sea and played the flute at them in the thought that they might come out on to the land. When his hopes were disappointed, he took a net and cast it round a great multitude of the fish and drew them out. When he saw them leaping about, he said to the fishes, “Stop your dancing now; for when I piped to you, you would not come shorewards to dance.” [English from David Greene, The History of Herodotus, I.141, p. 99 (1987)]. The Ionians then fortified their cities and sent messengers to the Pan-Ionian Council which was visited by everyone other then the peoples of Miletus who had entered into a separate contract with Cyrus.

That is, Cyrus had split the Greeks from the very beginning. This was not hard to do, because he lacked a fleet and the Island-Greeks had not learned to fear him yet. The Pan-Ionian Council turned to Sparta for aid. The Spartans sent a small group to evaluate the situation and to find out who the new intruders in Ionia were. They sent a messenger to Cyrus who informed him that Sparta would not allow the Greek cities to be subjected. We return again to Herodutus, who describes this scene (I, 153 [English from Greene]):  “As the herald made his proclamation, it is said that Cyrus asked of those present who, among the Greeks, were these Lacedaemonians, and how many of them there were, that they should make such a speech as this to him.  When he found out the answers to his questions, he spoke, they say, to the Spartan herald as follows: ‘I never yet feared men who have a place set apart in the midst of their cities where they gather to cheat one another and exchange oaths, which they break. If I continue in my health, it will not be the sufferings of the Ionians that they will have at their tongues' ends, but something nearer home.’"

This taunt by Cyrus, regardless whether he actually made it, places the aristocratic, agricultural culture of the Persians in contrast to the entrepreneurial spirit of the democratic cities of the Greeks and clearly defines the unbridgeable gap between the two cultures. The Greeks had actually just ended a similar aristocratic-agricultural period, but they still had among their aristocracy enough followers of basically similar anti-democratic ideas. They didn’t need much convincing or financial support to join the Persian party. As the huge Persian market opened up, trade interests also began to play an important role in the choosing of sides. Rather than engage in an expensive war, the Persians after the initial conquests found it therefore much easier and cheaper to govern the Ionian cities with gold and bribes and to play each one against the other.

Cyrus returned to the Medes as the victor and left one satrap behind in Lydia which quashed the beginning uprising right at its source. He simultaneously turned his eye to the East in order to expand his power base in preparation for an assault on Babylonia. Within six years he expanded his empire all the way to Bactria and into Scythia. He then dedicated his large army to the main task of attacking the Babylonian super power. In a brief, three-month long campaign he was able to accomplish what had seemed impossible: The Babylonian fortress fell and he was declared King as he “took the hand of Marduk” – a strategic necessity the significance of which we will discuss in the chapter discussing the policy on religion. The 26th of October 539 b.C. is the day on which the Persian Empire initiates a new period in world history.

During the remaining 9 years of his life, he organized the Empire and secured its Eastern borders. He fell during the fight for the Transoxianian border in the East. Cambyses, his successor, expanded the Empire by conquering Egypt. We will discuss the turmoil and battles for Cambyses’s succession in the chapter on Darius the Great.

We see Darius’s and Xerxes’s expeditions against the Greeks – a story that is generally taught from the Greek point of view – from a completely different dimension when we consider that it took place along the Empire’s periphery, nearly 2,500 km from Persepolis. Add to this that the cause of the campaigns was of rather minor concern: Darius and Xerxes were irritated by Spartan and Athenian interference in Greek matters within their Ionian satrapy and wanted to quash the source of this disruption.

The defeat in Scythia – where, once Darius had crossed the Danube, he was led around by his nose across the wide Ukrainian expanse thus forcing him to retreat – and the defeat in Greece, were certainly correctly assessed by the Persians. The distance between the supply lines and the center of the Empire were too far for coordinated operations. In addition, the Persians had no understanding of how to manage the fleet of the subjugated Phoenicians.

It would even be proper to assume that the Persians shrugged their shoulders and brushed off the Greek adventure, satisfycing with the results of a mere “punitive expedition” which had fully met its objectives from their point of view. The Greeks were no longer able to successfully interfere in Asia Minor and the Persians were able more or less to hold the Ionian possessions until the new power, led by Alexander the Great, took on the reigns of conquest. But he also wasn’t taken seriously after his victory in Granicus and he didn't even seem dangerous after Issus. It was only with Gaugamela that he was able to wrestle his decisive victory when the King of the Persians misjudged the situation his chariots were in and took flight even though the battle had by far not been lost. He thus gambled away an Empire and a great civilization.

Sunday, November 14, 2010

Foreword

Das Gebet Des Königs
Dr. Werner Dutz

Vorwort

Kein Mensch existiert nur für sich. er wird von seinen Erfahrungen und seiner Unwelt beeinflußt, die ihrerseits wieder von der Vergangenheit geformt wurde. Wir denken an Elternhaus, Freunde, Schule und Berufsausbildung, die die Grundlagen unserer politischen und religiösen Lebensauffassung vermitteln. An den geschichtlichen Ursprung unserer Gewohnheiten und Vorstellungen denken wir selten.

2500 Jahre erscheinen eine lange Zeit. Man nimmt an, daß sich vieles veränderte, besonders da wir selbst in einer Geschichtsperiode leben, in der sich Europa und die von Europäern besiedelten Gebiete Noramerikas in einer völligen Umschichtung aller sozialen Werte befinden. Die Fortschritte auf dem Gebiet der Wissenschaft, die Bezwingung vieler Krankheiten und die dadurch notwendig gewordene Geburtenkontrolle, die Freisetzung der Atomenergie und die Eroberung des Weltraums müssen ihren Niederschlag in Philosophie, Religion und Staatskunst finden, um menschliches Überleben zu gewährleisten.

Gerade weil wir in einer zeit sozialer Umschichtung leben, die zu unübersehbaren Veränderungen führen mag, ist es angezeigt, sich einer anderen Geschichtsperiode zuzuwenden, in der die für die damalige Zeit revoluntionäre Anwendung religiöser und nationaler Toleranz als Mittel der Staatskunst durch die Perser zu Formen der Imperienbildung führte, die bis heute ihre Gültigkeit bewahrt haben. Völker mit primitiven animistischen Religionen konnten mit solchen, die hochentwickelte ethische, monotheistische Systeme ihr eigen nannten, in einem Reich leben, das durch die Person des Königs als staatserhaltendes Prinzip zusammengehalten wurde. Einzig die physischen Grenzen, die der Befehlsübermittlung und dem Nachrichtenwesen gesetzt waren, limitieren die Ausdehnung des Reiches.

Dem stand die griechische Stadtdemokratie gegenüber, die einer begrenzten Gruppe die Forschung in das Wie und Warum der herrschenden Zustände ermöglichte, deren wissenschaftlich-philosophischen Resultate die Grundlage der westlichen Denkart bilden. Diese Staatsform war nur in einem örtlich und zeitlich begrenzten Raum möglich und national exklusiv.

Die Leistungen dieser beiden Staatsformen lagen auf verschiedenen Ebenen. Der heutige Versuch, sie in den Vereinten Nationen zu einer imperialen, übernationalen Struktur mit freier Meinungsbildung der Einzelteile zu amalgamieren, leident unter dem Mangel eines ethisch-philosophischen Prinzips, dem sich alle Nationen und Staaten unterordnen können, und dem daraus folgenden Fehlen jeglicher Exekutivgewalt.

In diesem Buch wird der Versuch unternommen, den für die Entwicklung der Menschheit so wichtigen persischen Kulturkreis anhand seines hervorstechendsten Bauwerkes in einer für den interessierten Laien verständlichen Form zu beleuchten. Persepolis war das spirituelle Zentrum des achimänidischen Großreiches, und die Untersuchung und Beschreibung der vorhandenen Ruinen ermöglicht faszinierende Einblicke in die Weltanschauung der Erbauer.

Eine umfassende Darstellung aller religiösen, historischen, und politischen Zusammenhänge der mehr als zweitausendfünfhunderthährigen persischen Geschichte sind natürlich im Rahmen dieses Buches unmöglich. Die Ausgrabungen in Persepolis und die Restaurierung sind noch nicht abgeschlossen, und eine endgültige Deutung des risigen Gebäudekomplexes steht noch aus. Man kann jedoch die Gedankengänge der Erbauer von Persepolis über den Verwendungszweck der einzelnen Gebäude aus deren Anordnung und Asuschmückung ablesen, besonders da die Achämeniden als Kinder ihrer Zeit den traditionellen Symbolen der vorhergegangenen mesopotamischen, elamischen und urartäischen Kulturen eng verbunden waren. Sie konnten den Rahmen, der durch die Vorurteile ihrer Untertanen gesteckt wurde, nicht völlig sprengen. Unsere Deutung stützt sich auf die Annahme, daß die rationell planenden Gründer beim Bau einen Zweck verfolgten, der bestimmt nicht nur darin bestand, spätere Gesnerationen Rätsel lösen zu lassen.

Die Inschriften der achämenidischen Könige sind wegen ihrer großen historischen Bedeutung zitiert. Da die altertümliche Form des Textes ein leichtes Verständnis verhindert, wurde eine freie Übersetzung gewählt, die die Lesbarkeit erleichtert, aber sprachwissenschaftlich nicht immer völlig zu verantworten ist. Stereotyp weiderholte Formeln wurden völlig ausgelassen.

Die Gestaltung des Buches geht auf die Anregung des österreichischen Kulturattachés in Teheran, Herrn Dr. Helmut Slaby, zurück, der sich anläßlich der 2500-Jahr-Feier persischer Monarchie mit großer Energie für die Drucklegung einsetzte. Meinen Kollegen an der Universität Schiras, besonders meiner Frau, die die anfallende Mehrarbeit in der pathologischen Abteilung auf sich nahmen, um es mir zu ermöglichen, in der dadurch gewonnenen freien Zeit das Buch zusammenzustellen, gebührt spezieller Dank. Die Angestellten unserer photographischen Abteilung, Frl. Ghazi und Nassiri, halfen in vorbildlicher Weise bei der Entwicklung der vielen Bilder. Frau Herta Schaffer arbeitete harnäckig und unermüdlich an der Korrektur des Stils und möchte nicht lobend erwähnt werden, da sie meint, daß es ihr nicht gelang, alle Blüten zu entfernen. Die Mitarbeiter des österreichischen Kulturinstituts halfen bei der Herstellung des Manuskripts und der Korrektur der Fahnen. Den Lehrern und Schülern der Fachschule Reza Pahlavi in Teheran gebürt für das trotz größter Zeitnot zeitgerechte Drucklegung besonderer Dank.

Schiras, im September 1971                               Prof. Dr. Werner Dutz

The Prayer of Kings
by Dr. Werner Dutz
© 2010 translated from the German by Peter (Dutz) Manda

Foreword

No one exists alone. We are all influenced by our experiences and our environment which in turn have their roots in the past. Consider your family, friends, schooling, and education and training which intermediate the foundations of our political and religious world views. Yet, we rarely think of the historical origins of our habits and beliefs.

2500 years seems to be a long time. One would assume that much has changed, especially given that we live in a historical period in which Europe and European-settled North America are in the midst of a complete social restructuring.  Before human survival can be guaranteed, the advances of science, the conquest of disease with its concomitant need for birth control, the release of atomic energy, and the conquest of space must find their place in philosophy, religion, and the art of state administration.

Especially because we live in a period of social restructuring which could lead to unforeseeable changes, we are called to turn to a period in history in which the Persians applied then-revolutionary ideals of religious and national tolerance to structures of imperial formation that continue to be valid today. Peoples of primitive, animistic, religions were able to be a part of an empire built on highly-developed ethical, monotheistic, systems which were in turn held together in the person of the King as the articulating principle of state continuity. Only physical boundaries, set by restrictions on the ability to transmit orders and information, limited the ability of the empire to expand.

It was contrasted by the state democracy of the Greeks which allowed a small group to examine the how and why of reigning conditions. And their conclusions, in turn, form the foundation of Western thinking. This state form could only exist in a limited -- nationally exclusive -- temporal and regional environment.

The outcomes of both of these state forms can be felt on different levels. Today’s attempt to amalgamate the United Nations into an imperial, trans-national structure that allows for liberal freedom of expression within its components suffers from a lack of an ethical-philosophical banner that all nations and states could join; the result being that it lacks any type of executive authority.

My attempt in this book is to use one of the Persian empire's outstanding monuments to illuminate the Persian cultural sphere for the layperson. The Persian is a cultural sphere that has been deeply important to the development of mankind. Persepolis was the spiritual center of the Achaemenid Empire. The examination and description of existing ruins permits fascinating insight into the world vision of its builders.

Of course, it’s impossible in one book to provide a comprehensive representation of all religious, historical, and political interconnections that traverse more than two-thousand-five-hundred years of Persian history. The excavations and restoration of Persepolis is not yet complete and we still have not reached a conclusive interpretation of the building complex. However, by looking at the layout and decoration of each of the buildings, we can engage in an interpretation of the way the builders of Persepolis thought about how the buildings were to be used; especially because the Achaemenids, as children of their own times, were deeply familiar with the traditional symbols of preceding Mesopotamian, Elamic, and Urartic cultures. They could not completely breakdown the framework that was determined by the prejudices of their subjects. Our interpretation depends in particular on the assumption that rationally-planning builders pursue a purpose when they build; a purpose that certainly did not have the aim to leave a riddle behind for future generations to solve.

The inscriptions of the Achaemenid Kings are quoted in this book because of their great historical significance. However, the dated form of the texts prevent ease of understanding. I therefore selected free translations that facilitate readability but which are not always linguistically accurate. I completely omitted stereotypically repeated formulaic statements.

This book is the product of Dr. Helmut Slaby, the Austrian Cultural Attache in Teheran; who pushed with great fervor to have this book printed on the occasion of the Monarchy’s 2500 year celebration. I am especially indebted to my colleagues at the University of Shiraz and particularly to my wife, who all assumed the work in the Department of Pathology that I could not touch in order to make it easier to put the book together in the time I was able to free up. Ms. Ghazi and Nassiri in the Department’s photography section should be particularly thanked for their tireless work in developing the many pictures. Mrs. Herta Schaffer worked deliberately and determinedly to correct the style but does not want to be lauded because she claims she was unable to tone down all instances of my florid style. The employees of the Austrian Cultural Institute helped in putting the manuscript together and in doing the galley proofing. The teachers and students of the Reza Pahlavi Technical School in Tehran must be thanked profusely for their ability to print the book despite extreme time pressures.

Shiraz, September 1971                            Prof. Dr. Werner Dutz